Germanys Next Topmodel ist der neue Kooperationspartner des Bundesverkehrsministeriums und des Verkehrssicherheitsrats. Ich gehe auf die Website der Sendung, um mir ein Bild zu machen. Mich interessieren Tonalität und Erzählstrang. Und die Semantik.

 „Welchem GNTM-Model droht jetzt das Aus?“,
„Übertrieben? Simone kämpft mit der Angst!“,
 „Ist Vanessa vom Casting-Marathon überfordert?“,
„In einer Sekunde kann dein Traum zerplatzen“,
„Der Kunde ist sauer.“
PLÖTZLICH WEINT JASMIN. Heidi kommt backstage und spricht Jasmin auf ihre Tränen an.  Jasmin: „Ich musste einfach daran denken, wie schlimm es für mich war, mich das erste Mal für meinen Freund auszuziehen.“ Heidi: „Warum, hat er dich gezwungen?“ Jasmin: „Ich habe das schon selber gemacht. Es war mir nur krass unangenehm.“ Die anderen Mädchen sind geschockt. Sie haben Jasmin noch nie weinen sehen. Jasmin beginnt ihren Walk. Aber hoppla, sie hat die Pose am Ende vergessen. Nachholen bringt jetzt auch nichts mehr.

Versagensangst, Überforderung, Häme, Entblößung – das sind die Koordinaten, in die GNTM eingespannt ist. Was Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer geritten hat, ausgerechnet an diese Semantik anzudocken, bleibt rätselhaft.

 

Foto: Bundesministerium für  Verkehr und digitale Sicherheit