Mal angenommen, ein Unternehmen hätte kein Corporate Design. Stattdessen gälten ein paar unausgesprochene Selbstverständlichkeiten, etwa keine Knallfarben und nicht in Comic Sans schreiben. Jedes Dokument, nach Möglichkeit auch die E-Mails, bitte mit Schriftzug versehen, den hat der Praktikant vorletztes Jahr entworfen. Den Schriftzug mit copy paste einsetzen, wo’s eben passt, bitte achtgeben, dass er sich nicht zu sehr verzieht. Und bei allen anderen Anlässen von Sichtbarkeit nach außen entscheiden wir dann von Fall zu Fall.

Absurd! Was uns im Bereich Corporate Design nur schwer vorstellbar erscheint, ist in Hinblick auf Unternehmenssprache fast Alltag. Stil, Wort, Ton, Schriftkultur und Ansprache differieren, je nachdem, wer schreibt. Why should anyone care? Weil Worte Bedeutung haben. Weil Sprache Eindruck macht. Und Unternehmen, deren Begrifflichkeit wabert, als ob sie selbst nicht so recht wüssten, was sie tun und wie und warum, deren Stil variiert, deren Sprachklima von Abteilung zu Abteilung wechselt, vertun diese große Chance, sich profiliert, authentisch und inspirierend zur Sprache zu bringen. Sie hangeln sich von Baum zu Baum.